Alle Bilder von Degol Samuel verbindet der Blick fürs Detail.Besonderen Wert legt er auf die Darstellung von Licht und Schatten, wie er es im Bild der katholisch orthodoxanmutenden Madonna und dem Bild ‚Der Schriftgelehrte‘ auf faszinierende Weise eingesetzt hat. Ebenso anmutig und intensiv ist das Bild der Allegorie „Die Lebensabschnitte der Frau“. In seiner farbigen Lebendigkeit hat es etwas sehrverspieltes und fröhliches, lässt aber den Herbst und damit das Werden und Vergehen, als Blüten und Pflanzen auf dem Kopf der jungen Frau dargestellt, unweigerlich erahnen.

Er möchte mit seiner Malerei nicht die die belastenden politischen Themen aufgreifen, sondern das Schöne seiner Heimat Afrika in den Vordergrund stellen.

 

Es ist kaum zu glauben, dass er sich das Malen selbst beigebracht hat: durch Beiträge aus dem Internet. DegolSamuel ist 25 Jahre alt und stammt aus Eritrea. Mit fünfzehn ist er mit einem Freund geflüchtet, um nicht vom Militär eingezogen zu werden. Im Sudan wurden sie getrennt, so dass er sich mit einer anderen Gruppe durchschlagen musste. Nachdem er drei Tage ohne Wasser in der Wüste überlebt hatte, waren die Bedrohungen noch nicht beendet und Degolwurde mehrmals an je eine Militärische Gruppe verkauft. Drei Jahre waren vergangen, in denen Degol nicht mit seinerMutter telefonieren konnte. Erst als er Italien erreichte, war es wieder möglich. Nachdem er einige Monate in der Schweiz bei seinen ebenso geflohenen Geschwistern lebte, schickten ihn die Behörden wieder nach Italien zurück. Seit Juni 2018ist Degol jetzt in Deutschland und seit März 2019 wohnt er in Bad Salzuflen. Er hat intensiv an Sprachkursen teilgenommenund hier begann er auch wieder zu malen.